Erdöl
Erdöl ist ein fossiler Energieträger, dessen Hauptbestandteil Kohlenwasserstoff darstellt. Erdöl wird zur Erzeugung von Treibstoffen und Strom eingesetzt. In der chemischen Industrie ist Erdöl für die Herstellung von Kunststoffen unverzichtbar. Häufig wird Erdöl auch als schwarzes Gold benannt, da dies der wichtigste Antrieb der modernen Industrialisierung in den letzten Jahrzehnten war.
Interessant erscheint die Theorie hinsichtlich der Entstehung von Erdöl. Hier gibt es zahlreiche Erklärungsansätze, wobei die biotische Theorie, wonach das Erdöl aus Überresten abgestorbener Meeresorganismen, die sich unter hoher Temperatur und hohem Druck im Erdinneren im Laufe von mehreren Millionen Jahren zu Erdöl verwandelten, breite wissenschaftliche Akzeptanz gefunden hat. Es gibt aber sehr wohl Theorien, die an die Ursprünge des Erdöls im Erdmantel als solchem vermuten. Dabei spielen organische Lebewesen überhaupt keine Rolle. Diese abiotischen Theorien konnten jedoch bis heute nicht vollständig nachgewiesen werden. Deswegen basieren alle bisherigen Erdölfunde auf biotischen Ursprüngen. Damit wird auch die Behauptung bestätigt, dass Erdöl der Menschheit nur in begrenzter Menge zur Verfügung steht. Beim derzeitigen Erdölverbrauch reichen die vorhandenen Reserven nur noch ca. 50 Jahre. Allerdings fehlt es an staatlichen, übergreifenden Kontrollen in manchen Förderländern, weswegen genaue Angaben nicht möglich sind. Kritiker der offiziellen Angaben gehen daher von nur noch 30 Jahren Erdölbestand aus.
Andere Formen der konventionellen Energie:
In der Europäischen Union existieren Vorgaben, wobei jedes Land eine strategische Ölreserve bereithalten muss, die für ca. 90 Tage ausreichen soll. Dies gilt auch für Deutschland. Trotz der immer weiter nahenden Erdölknappheit konnten sich die Voraussagen mancher Experten im Hinblick auf die Entwicklung des Erdölpreises bisher nicht bestätigen. Demnach müsste der Ölpreis zu Beginn des 21. Jhdt. förmlich explodieren. Zwar erreichte der Ölpreis in der Mitte des Jahres 2008 seinen vorläufigen Höhepunkt bei ca. 150 US-Dollar pro Barrel, allerdings folgte danach wieder der Absturz auf ca. 35 US-Dollar. Der Preisanstieg wurde durch die massiven und teilweise manipulierten Spekulationen an der Börse verursacht und hatte mit der tatsächlichen Wertentwicklung wenig zu tun. Der Preis wird unter anderem durch die Fördermenge bestimmt. Im Jahr 2008 erreichte die bisherige Fördermenge mit rund 1,1 Billionen Barrel ihren Pick. Bereits seit Beginn der 80er Jahre übersteigt die geförderte Menge die neu entdeckten Reserven, so dass die vorhandene Erdölmenge sukzessive abnimmt.
Auf der anderen Seite werden diese Zahlen von manchen Experten zurückgewiesen. Es gibt Schätzungen, wonach von den vorhandenen Erdölvorkommen nur 10% gefördert wurden. Aus diesem Grund sollte die verbleibende Menge noch für mindestens hundert Jahre ausreichen. Die Gewichtung bei den Erdölförderern hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Während in den 60er und 70er Jahren ca. 50% der gesamten Ölproduktion über die Ölkonzerne im Westen abgewickelt wurden, beträgt ihr Anteil an der aktuellen Fördermenge weniger als 15%. Die Ursache liegt hauptsächlich in den zu hohen Ausgaben für die Modernisierung der Fördertechnologien. Diese sollten eine effiziente und vor allem kostendeckende Förderung ermöglichen. Bei dem Ölpreisniveau der letzten Jahrzehnte erweisen sich solche Investitionen aber oft als nicht rentabel, da die Amortisationszeit zu lang ist. Die Hauptförderer der heutigen Zeit sind Saudi-Arabien, Russland und die USA, die ihre Monopolstellung bei der Erdölförderung oft in nationalen Interessen einsetzen. So benutzt Russland beispielsweise Erdöl als ein Mittel, um auf politischer Ebene Druck auf die von der Erdöllieferung abhängigen Länder auszuüben.
Der Erdölverbrauch ist stets von den konjunkturellen Schwankungen abhängig. Die Hauptabnehmer des Erdöls sind Staaten wie die USA oder China. Die größte Inanspruchnahme des Erdölverbrauches geht dabei vom Straßenverkehr aus. Die Entwicklung spritsparender Fahrzeuge gehört deswegen zur Hauptherausforderung der Autohersteller in den nächsten Jahren. Auch die Politik treibt diese Entwicklung voran.
Öl wird in vielen Privathaushalten als Energieträger für Heizungen verwendet. Es gibt viele Befürworter der Ölheizung, die vor allem betonen, dass Heizöl sehr lagersicher ist und Wärme stets auf Vorrat im Haus gelagert werden kann. Die Lagermenge kann dabei völlig selbst bestimmt werden. Außerdem ist eine Ölheizung im Vergleich zu anderen fossilen Brennträgern immer noch relativ günstig im Verbrauch. Insbesondere durch moderne Brennwerttechnik können Heizkosten eingespart werden und es kann eine nachhaltige Wärmewirkung erzielt werden. Gegner der Ölheizung machen auf die extreme Klimafeindlichkeit von Öl aufmerksam. Eine Ölheizung in einem Einfamilienhaus beispielsweise stößt pro Jahr etwa 4.000 kg CO² aus, auch wenn die Ölheizung auf neuestem Stand ist. Besuch auch Würzburg, Tübingen und Mecklenburg-Vorpommern.